Sonderausstellung zum privaten Sammeln auf der art karlsruhe 2025 neu gedacht: Kuratorin Stefanie Patruno, Städtische Galerie Karlsruhe, im Dialog mit der Sammlung Christoph Keller
In ihrer kommenden Sonderausstellung präsentiert die art karlsruhe 2025 eine Einzelposition aus der Privatsammlung des Frankfurter Verlegers Christoph Keller.
Kuratiert von Stefanie Patruno, Direktorin der Städtischen Galerie Karlsruhe, werden 15 Werke sowie eine architektonische Intervention der Künstlerin Tamina Amadyar im Dialog mit Werken der Städtischen Galerie gezeigt. „Es wird 2025 erstmals eine kuratierte Präsentation im Format ‚Privates Sammeln‘ auf der art karlsruhe geben“, sagt Olga Blaß, Projektleiterin der art karlsruhe. „Das von Stefanie Patruno und Christoph Keller entwickelte Projekt – eine einzelne zeitgenössische Position von Tamina Amadyar - stammt aus einer umfangreichen Sammlung Zeitgenössischer- und Nachkriegskunst, die nie zuvor der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Wir werden also in jeder Hinsicht eine echte Premiere auf der art karlsruhe erleben.“
Den Impuls der art karlsruhe hinsichtlich der Ausgestaltung der Sonderausstellung nahm Stefanie Patruno zum Anlass diese erstmalige Form der Verrnetzung mit einem privaten Sammler anzustoßen. Die Sonderausstellung dient als Auftakt und Grundstein für einen weiterführenden Dialog im Rahmen eines neu konzipierten Projektes in der Städtischen Galerie, das zum Ziel hat, eine nachhaltige Basis für den Austausch zwischen privatem Sammeln und öffentlicher Museumsarbeit zu schaffen. Auf der art karlsruhe können sich Besuchende einen Eindruck von dieser Premiere machen. „Die art karlsruhe bietet als eine der bedeutendsten Kunstmessen im deutschsprachigen Raum eine ideale Plattform, um die Synergien zwischen öffentlichem Museum und privatem Sammlerengagement einem breiten Publikum zugänglich zu machen“, erklärt Stefanie Patruno. „Hier wird Kunst nicht nur präsentiert, sondern aktiv verhandelt, diskutiert und erlebt. Als dynamischer Marktplatz und kultureller Treffpunkt schafft die Messe einen einzigartigen Raum, in dem künstlerische Positionen, Sammlungen und städtische Institutionen in den Dialog treten können.“
Würdigung für privates Engagement
Seit ihrer Gründung 2004 werden auf der art karlsruhe in einer Sonderausstellung renommierte Sammlungen präsentiert und das private Engagement der Sammlerinnen und Sammler gewürdigt. In 2025 wird dieses Format neu gedacht.
„In einem Umfeld, wie hier in Baden-Württemberg, in dem es zahlreiche private Kunstsammlungen gibt, wollen wir künftig eine ganz eigene, zeitgenössische Perspektive auf diese Sammlungen präsentieren, indem wir jungen Kuratorinnen und Kuratoren die Möglichkeit geben, ihren Blick auf und ihre Fragen an diese gesammelten Kunstwerke zu richten“, sagt Kristian Jarmuschek, Vorsitzender des Beirats der art karlsruhe. „Was nicht weniger wichtig ist: hinter jeder Sammlung, wie der von Christoph Keller, verbirgt sich eine Leidenschaft, in die wir mit unserer Sonderausstellung einen vertieften Einblick gewähren dürfen und sie so würdigen können.“ Keller selbst hat an der Karlsruher Hochschule für Gestaltung studiert und bereits im Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe Ausstellungen kuratiert. Für die Sonderausstellung hat er sich zusammen mit Stefanie Patruno für die Präsentation der aus Kabul stammenden, seit den 1990er-Jahren in Deutschland lebenden Künstlerin Tamina Amadyar (*1989) entschieden, die zwischen 2018 und 2020 als Gastprofessorin für Malerei an der Kunstakademie Karlsruhe lehrte.
Amadyar hat sich mit ihrer einzigartigen Verbindung von Farbe, Raum und persönlichen Erinnerungen international einen Namen gemacht. 2021 wurde ihr Werk in der Karlsruher Galerie Meyer Riegger, die ebenfalls 2025 auf der art karlsruhe vertreten sein wird, in einer Einzelausstellung präsentiert. Aktuell lehrt sie an der Universität der Künste in Berlin.
Die Sonderausstellung auf der art karlsruhe mit Arbeiten von Tamina Amadyar aus der Sammlung Christoph Keller, im Zusammenspiel mit Werken der Städtischen Galerie, kuratiert von Stefanie Patruno, ist vom 20. bis 23. Februar in Halle 3 zu sehen.