22.01.2025

re:discover und re:frame setzen wichtige Impulse

Mit sorgfältig kuratierten Formaten begegnet die art karlsruhe vom 20. bis 23. Februar in der Messe Karlsruhe Herausforderungen, die die Kunstbranche beschäftigen.

Erstmals 2024 mit großem Zuspruch präsentiert, geht re:discover 2025 mit spannenden künstlerischen Positionen in die zweite Runde. Ergänzt wird es durch das neue Format re:frame, das die Aufmerksamkeit der Kunstwelt auf Künstlernachlässe lenken soll.

15 jurierte Galerien zeigen re:discover-Positionen

In dem auf Kunstmessen einzigartigen Format re:discover liegt der Fokus auf Künstlerinnen und Künstlern, die trotz der hohen Qualität ihres Werks aktuell nicht die Aufmerksamkeit des Kunstmarktes haben. 15 jurierte Galerien präsentieren jeweils eine künstlerische Position, die nicht die verdiente dauerhafte Sichtbarkeit, Anerkennung und Sammlerschaft erlangen konnte und macht diese für eine breitere Öffentlichkeit wieder sichtbar und wirksam.

Diese nationalen und internationalen Künstler werden im Programm re:discover präsentiert:

- Sabine K Braun von der Galerie Claeys, Freiburg,

- Andrea Eitel von der Galerie Sammlung Amann, Stuttgart,

- Niko Grindler von der Galerie Imke Valentien, Stuttgart,

- Guido Kucznierz von der Galerie Alfred Knecht, Karlsruhe,

- Laszlo Lakner von der Galerie Albert Baumgarten, Freiburg,

- Beate Christine Winkler von der Galerie EXOgallery, Stuttgart

- Heike Lydia Grüß von der Galerie Markus Döbele, Dettelbach-Effeldorf,

- Sabine Herrmann von der Galerie Albrecht, Berlin,

- Paul Thuile von der Galerie Sturm und Schober, Wien/Stuttgart,

- Wolfgang Leber von der Galerie Sandau & Leo, Berlin,

- HELMA Petrick von der Galerie Poll, Berlin,

- Doris Farklas von der Galerie Erik Bausmann, Halle (Saale),

- Hans Bohlmann von der Galerie gräfe art.concept, Berlin

- und Ulrich Baehr von der Galerie Eric Mouchet, Paris/Brüssel.

Mit dem norditalienischen Künstler Paul Thuile zeigt die Galerie Sturm und Schober aus Wien und Stuttgart eine eindrucksvolle re:discover Position. Seit Jahren freundschaftlich mit dem Künstler verbunden, versucht die Galerie den Blick der Kunstwelt auf die besonderen Qualitäten seiner Arbeit zu lenken. Thuile ist bekannt für seine Zeichnungen auf Papier sowie auf MDF-Platten. Dort bildet er menschliche Lebensräume wie Zimmer, Schreibtische und Treppenhäuser ab. Diese sind dabei meist fragmentarisch und reduziert auf Umrisslinien mit einer leicht vibrierenden Linienführung dargestellt.

Eine Bleifstiftzeichnung auf Wand von Paul Thuile.
Paul Thuile, Karthaus, 2019 (Bildcredit: Galeria Sturm und Schober)

Konstant darum bemüht, insbesondere weibliche Positionen vermehrt in den Vordergrund zu stellen, zeigt die Galerie Albrecht auf der art karlsruhe Werke der Berliner Künstlerin Sabine Herrmann. „Leider haben viele Künstlerinnen nicht die gleiche Wertschätzung erfahren, wie ihre männlichen Kollegen“, erklärt Galeristin Susanne Albrecht. „Ihr Werk wurde regelmäßig unterschätzt und erfuhr wenig Sichtbarkeit. So wurden ihre Arbeiten – wenn sie doch einmal den Weg ins Museum gefunden hatten - in der Regel im Depot verwahrt und nicht öffentlich zugänglich gemacht. Dies ändert sich erst in jüngster Zeit allmählich und diese Entwicklung möchten wir unterstützen – nicht zuletzt mit unserer Präsentation auf der art karlsruhe.“ Kennzeichnend für Sabine Herrmanns Werke sind expressive breite Pinselschwünge, aber auch feine expressive Bleistiftzeichnungen. Aufgewachsen im Osten des geteilten Berlins, ist ihre Arbeit von den politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der 80er Jahre geprägt.

Pigmente auf Papier von Sabine Herrmann.
Sabine Herrmann, bipolar, 2020 (Bildcredit: Sabine Herrmann)

re:discover ensteht mit einer Förderung von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler e.V. (BVDG).

Weitere Informationen zu den teilnehmenden Galerien sowie den Künstlerinnen und Künstlern 2024 gibt es unter Rediscover | Internationale Messe für Klassische Moderne und Gegenwartskunst.

Umgang mit Nachlässen - re:frame zeigt best practice Beispiele

Eine der großen Herausforderungen des Kunstmarktes wird in den kommenden Jahren der Umgang mit künstlerischen Nachlässen sein. Um hier neue Akzente zu setzen, entwickelte die art karlsruhe das Format re:frame. „Nachlassverwalter und Erben stehen oftmals vor der Herausforderung, nicht zu wissen, wie mit dem Vor- oder Nachlass von Künstlern am sinnvollsten umzugehen ist“, erklärt Olga Blaß, Projektleiterin der art karlsruhe. „Dass es hier Handlungsbedarf gibt, wird uns im Austausch mit der Kunstwelt konstant gespiegelt. Dieser Problematik schaffen wir Abhilfe, indem wir auf der art karlsruhe zeigen, wie Galerien einen bestmöglichen Umgang mit Nachlässen finden - also eindrucksvolle best practice Beispiele darstellen.“ So engagiert sich die Galerie Eric Mouchet aus Paris seit Jahren für den Nachlass von Ella Bergmann-Michel, sowie ihres Ehemanns Robert Michel, um die als eine der bedeutendsten und originellsten Künstlerinnen der deutschen Avantgarde des 20. Jahrhunderts geltende Position noch stärker in das Bewusstsein der Kunstwelt zu rücken. Die SIGHT Galerie aus Offenbach vertritt den Nachlass des Künstlers Johannes Geccelli, dessen Arbeiten zu den zentralen Positionen der deutschen Farbfeldmalerei gehören und eine ausgeprägte Sensibilität für das Zusammenspiel von Fläche, Zeit und Farbe zeigen. Der Nachlass des finnischen Künstlers Pertti Kekarainen wird von der Hannoveraner Galerie Drees betreut. Kekarainen setzte sich als Vertreter der „Helsinki School“ in seinen fotografischen Werken eindrucksvoll mit Raum- und Lichtebenen auseinander.

Über die art karlsruhe 2025

Mit ihrer 22. Ausgabe lädt die art karlsruhe, Messe für – Klassische Moderne und Gegenwartskunst vom 20. bis 23. Februar die internationale Kunstwelt in die Fächerstadt ein. Rund 180 Ausstellende bilden in den vier Hallen der Messe Karlsruhe 120 Jahre Kunstgeschichte ab - von der Klassischen Moderne über die Konkrete Kunst und die Pop Art bis hin zur Zeitgenössischen Kunst. Seit jeher ein Markenkern der Messe, spielt die Skulptur auch 2025 wieder eine zentrale Rolle.

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