22.02.2025

Loth Skulpturenpreis, gestiftet von der L-Bank, geht an Eva Hild und die Galerie Martina Kaiser

art karlsruhe 2025: Künstlerinnen und Galerien mit drei renommierten Preisen geehrt

Künstlerinnen und Galerien mit drei renommierten Preisen geehrt
Künstlerinnen und Galerien mit drei renommierten Preisen geehrt . Credit: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner

Der Loth-Skulpturenpreis geht in diesem Jahr an die schwedische Bildhauerin und Keramikerin Eva Hild und die Galerie Martina Kaiser. Der Preis wurde am gestrigen Freitag auf der art karlsruhe an die Künstlerin und die Galeristin übergeben. Jurysprecher Alexander Heil, Nachlassverwalter sowie Neffe von Wilhelm Loth, begründete die Wahl wie folgt: „Auf der Basis einer staunenswerten handwerklichen Kompetenz, sind Eva

Hilds Skulpturen spürbar aufgeladen mit Energie und Bedeutung, Seele und

Körperlichkeit. Die nur auf den ersten Blick monochromen Oberflächen aus matten, weißen oder schwarzen Pigmenten erscheinen, je nach Lichteinfall, kreatürlich lebendig. Ihre Kölner Galeristin Martina Kaiser hat zusammen mit der schwedischen Künstlerin einen harmonischen Skulpturenplatz gestaltet, museal und zugleich spannend.“

Der Loth Skulpturenplatz ist mit 20.000 Euro hoch dotiert und wird seit 2018 jährlich von der L-Bank gestiftet. Das Preisgeld kommt gleichermaßen der Bildhauerin und ihrer Galeristin zugute. Namensgeber Wilhelm Loth gilt als einer der wichtigsten Bildhauer des 20. Jahrhunderts.

Neben dem Loth Skulpturenpreis wurden im Rahmen der art karlsruhe auch der Hans Platschek Preis für Kunst und Schrift an die deutsch-schweizerische Malerin und Fotografin Ingeborg Lüscher sowie der art karlsruhe Preis an die japanische Künstlerin Etsu Egami und die Galerie KORNFELD vergeben.

Eva Hild: Ein Zusammenspiel aus Formgebung und Auslassung

Galeristin Martina Kaiser hat zusammen mit der schwedischen Künstlerin einen harmonischen Skulpturenplatz gestaltet.
Galeristin Martina Kaiser hat zusammen mit der schwedischen Künstlerin einen harmonischen Skulpturenplatz gestaltet. Credit: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner

Die Skulpturen von Eva Hild sind ein Zusammenspiel aus Formgebung und Auslassung, Inhalt und Leere, innerem und äußerem Raum. Die Objekte sind getragen von einer hochfeinen Keramikmembran, die sich in Kurvenverläufen, Schlingen und Drechseln zu somatischen Gebilden auswächst. So strahlen sie eine natürliche Dynamik aus, ändern ihre Gestalt mit jedem Perspektivwechsel des Betrachters und lassen die Dimensionen des Innen und Außen miteinander verschmelzen. Ton, welcher als Ausgangsmaterial für ihre Keramikwerke fungiert, ist für Eva Hild das perfekte Arbeitsmaterial. „Ton ist geduldig, bescheiden und dankbar – und hat nicht umsonst eine jahrtausendelange Tradition in Kunst und Kunsthandwerk“, so Eva Hild. Die Künstlerin lebt und arbeitet bei Göteborg in Schweden. Sie studierte an der Kunst- und Designakademie in Göteborg sowie an der Gerlesborg Art School. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen geehrt, darunter der Grant-Award der Barnett and Annalee Newman Foundation sowie die Prinz Eugen Medaille für herausragende künstlerische Leistungen, eine der höchsten Ehrungen Schwedens.

Traditionell nimmt die Skulptur auf der art karlsruhe einen wichtigen Stellenwert ein. Mit der Auszeichnung wird die Leistung anerkannt, oft tonnenschwere Werke nach Karlsruhe zu transportieren und in den Messehallen zu präsentieren. „Wir haben in diesem Jahr wirklich gestaunt, wie sich die Skulpturenplätze entwickelt haben“, sagt Alexander Heil. „Sie haben eine ungeahnte Qualität erreicht – wirklich top!“ Seit vergangenem Jahr werden die 18 großzügigen Skulpturenplätze in den Hallen und dem Skulpturengarten durch sculpture:spots in den Umläufen ergänzt.

art karlsruhe Preis 2025 würdigt visuelle Umsetzung interkultureller Kommunikation

Im Rahmen des art:openings am ersten Messetag konnte Galerist Freddy Kornfeld von der Galerie KORNFELD aus Berlin, die bereits seit einigen Jahren auf der art karlsruhe ausstellt, den art karlsruhe Preis für Preisträgerin Etsu Egami in Empfang nehmen. Der seit 2008 vergebene Preis ist dotiert mit einem vom Land Baden-Württemberg und der Stadt Karlsruhe gestifteten Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro. Dieses dient dem Ankauf von Werken der auf der Messe gezeigten Präsentation, die dann in die art karlsruhe Collection der Städtischen Galerie Karlsruhe übergehen. Die 1994 geborene Japanerin, die unter anderem auch an der HfG Karlsruhe studiert hat und deren Werke in Japan, China, den USA und Europa ausgestellt wurden, gehört zu den aktuell meistbeachteten jungen Künstlerinnen der zeitgenössischen Kunstszene. Jury-Sprecherin Stefanie Patruno begründete die Wahl Egamis wie folgt: „Etsu Egamis Schaffen, geprägt von einer tiefen Reflexion über interkulturelle Kommunikation und ihre visuelle Umsetzung, beeindruckt durch seine Einzigartigkeit und Sensibilität.“

Hans Platschek Preis für Kunst und Schrift 2025 ehrt Doppelbegabung

Der 18. Hans Platschek Preis für Kunst und Schrift, der jährlich von der Hans Platschek Stiftung vergeben wird, ging in diesem Jahr an Ingeborg Lüscher, die in beiden Disziplinen tätig ist und als Doppelbegabung gilt. Bettina Steinbrügge, Generaldirektorin des Mudam Luxemburg – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean, wählte mit Lüscher eine Künstlerin aus, die von internationalen Maßstäben zeugt. Bereits am Donnerstag wurde Lüscher feierlich mit dem Preis geehrt, den sie in Anwesenheit von Kurt Groenewald, dem Gründer der Hans-Platschek-Stiftung, entgegengenommen hat.

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