23.02.2024

Loth-Skulpturenpreis gestiftet von der L-Bank geht an Andreas Blank und die Galerie Art Affair

Drei renommierte Kunstpreise auf der art KARLSRUHE vergeben

Den diesjährigen Loth-Skulpturenpreis erhalten die Regensburger Galerie Art Affair und ihr Künstler Andreas Blank. Der mit 20.000 Euro hochdotierte Preis, der von der L-Bank gefördert wird, wurde 2018 zum ersten Mal verliehen. Er zeichnet sowohl einen Bildhauer oder Bildhauerin als auch die Galerie aus, die ihn oder sie auf einem der 21 Skulpturenplätze der art KARLSRUHE präsentiert.

Die Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt: „Hier ist ein Bildhauer am Werk, der uns mitten hineinstellt in seine künstlerische Auffassung unserer realen Welt mit ihren gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Wo mündet die Ironie beim Betrachter, dem Konsumenten dieser Denk-Male, in den nachdenklichen Lernprozess?“

Andreas Blank: (2019) Marble, Alabaster, Serpentinite, Selenite (Crystal), Amazonite, Limestone 38 x 38 x 110 cm
Blanks Inspiration sind Dinge des alltäglichen Lebens: schwere Lederstiefel, Hemden aber auch Reinigungsmittelflaschen.

Blanks Inspiration sind Dinge des alltäglichen Lebens: schwere Lederstiefel, Hemden, die feinsäuberlich zusammengefaltet auf Aktenkoffern im Überformat platziert sind, aber auch Reinigungsmittelflaschen. Wider Erwarten sind sie jedoch gleichermaßen unhandlich und unpraktisch wie schwer, denn sie sind nicht aus Leder, Stoff oder Plastik, sondern aus Marmor, Alabaster und Porphyr. Damit reiht sich Andreas Blank nahtlos ein in die Kunst des Trompe l’œuil, des Vorgetäuschten, die im Barock zu Meisterschaft gelangte, die aber auch heute wieder gern von Künstlern aufgegriffen wird. In der Begründung der Jury heißt es weiter: „Blanks Objekte sind „Edelsteine“ und Steine des Anstoßes zugleich. Aus der Spannung zwischen Natur/Stein und Kultur/Objekt sind durch den gedanklichen und praktischen Eingriff des Künstlers Gegenstände hervorgegangen, die er auf dem Skulpturenplatz zur überzeugenden Installation verknüpft.“

Andreas Blank, 1976 in Ansbach geboren, studierte an der Karlsruher Kunstakademie und der HBK Hamburg sowie am Royal College of Art in London. Seit 2012 stellt er international aus und blickt inzwischen auf eine Reihe von Auszeichnungen. So war er 2005 und 2008 Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes und wurde zuletzt 2022 von der Stiftung Kunstfonds Bonn ausgezeichnet.

Hans Platschek Preis für Kunst und Schrift an Paula Doepfner vergeben

Bereits am Eröffnungsdonnerstag wurde der Hans Platschek Preis an Paula Doepfner verliehen. Laudatorin war Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen zu Dresden, die im Auftrag der Platschek-Stiftung die Künstlerin benannt hatte. „Eine beeindruckende Aktualität“ habe die Meisterschülerin von Rebecca Horn, die in Berlin lebt und arbeitet. Ihre Schrift-Kunst ist filigran und linienhaft, dabei von einer außerordentlichen Ernsthaftigkeit, die geprägt wird vom literarischen Werk von Schriftstellern wie Robert Musil und Paul Celan.

art KARLSRUHE-Preis geht an Carlo Krone und die Galerie Fuchs

Der 16. art Karlsruhe-Preis, der erstmals im Rahmen der Eröffnungszeremonie verliehen wurde, ging in diesem Jahr an den Künstler Carlo Krone und die Galerie Thomas Fuchs. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wird gemeinsam vom Land Baden-Württemberg und der Stadt vergeben und dient dem Ankauf von Werken aus der von der Galerie gezeigten One Artist Show des Künstlers oder der Künstlerin. In diesem Jahr sind auf der Messe 79 One Artist Shows zu sehen. Das oder die angekauften Werke finden Eingang in die art KARLSRUHE Sammlung der Städtischen Galerie Karlsruhe.

Carlo Krone, der von der Stuttgarter Galerie Thomas Fuchs vertreten wird, studiert seit 2019 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Prof. Thomas Bechinger. In seinen Gemälden thematisiert er Alltägliches, das er aber mit einer gehörigen Portion künstlerischer Freiheit so verfremdet, dass es den Charakter von Archetypen unserer Zeit erhält.