Ingeborg Lüscher erhält auf der art karlsruhe 2025 diesjährigen Hans Platschek Preis
Der 18. Hans Platschek Preis für Kunst und Schrift, der jährlich von der Hans Platschek Stiftung auf der art karlsruhe vergeben wird, geht in diesem Jahr an die deutsch-schweizerische Künstlerin Ingeborg Lüscher.
Ingeborg Lüscher nimmt den Preis im Rahmen der feierlichen Preisverleihung am 20. Februar 2025 um 17 Uhr in Halle 3 der art karlsruhe entgegen.

Lüscher und Platschek – zwei Kunstschaffende mit Doppelbegabung
Lüscher, die 1936 in Sachsen geboren wurde und zunächst Schauspiel und Psychologie studiert hat, widmete sich den bildenden Künsten erst ab den siebziger Jahren. Ihre Fotodokumentation des Werks von Armand Schulthess wurde bereits 1972 auf der documenta in Kassel ausgestellt. Inzwischen hat sich ihre Kunst unter anderem auf Film, Malerei und Bildhauerei ausgeweitet.

Lüscher setzt für ihre Arbeiten organische Stoffe ein und verwendet seit Mitte der achtziger Jahre insbesondere Schwefel, dessen Gelb sie oft in eine farbliche Korrespondenz mit einem aus Asche und Acryl gewonnenen Schwarz setzt. Folglich entstehen Bilder dialektischer Herkunft, die sowohl von einer poetisch aufgeladenen als auch einer radikalen Haltung zeugen. Neben ihrer bildenden Kunst ist Lüscher in der Literatur tätig. Diese Doppelbegabung teilt sie mit Hans Platschek.
Über die Jurorin
Ausgewählt wurde Lüscher von Bettina Steinbrügge, Generaldirektorin des Mudam Luxemburg – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean, die seit 2017 im Vorstand der Hamburger Platschek-Stiftung tätig ist. Steinbrügge wurde vom Vorstand der Stiftung zur diesjährigen Solo-Jurorin des Preises benannt.
Über die Hans Platschek Stiftung
Bereits seit 2008 vergibt die im Jahr 2005 von Kurt Groenewold gegründete Hans Platschek Stiftung jährlich auf der art karlsruhe den Hans Platschek Preis für Kunst und Schrift. Ziel der Stiftung ist die Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen bildenden Kunst und die Unterstützung des bildnerischen und kritischen Werks Platscheks. Der 1923 in Berlin geborene und 2000 in Hamburg gestorbene Maler und Schriftsteller zählt zu den Künstlern, die die Kunst nach 1945 in Deutschland stark beeinflusst haben. Platschek, der als Jugendlicher mit seiner Familie aus Nazi-Deutschland nach Südamerika geflohen und kehrte erst in den fünfziger Jahren nach Europa zurück. Sowohl mit seiner Malerei als auch mit seinen Büchern und Aufsätzen sorgte Platschek regelmäßig für Debatten und Diskussionen.