re:frame
Unter dem „Label" re:frame werden auf der Messe an verschiedenen Galerieständen Künstlernachlässe präsentiert, die Vorbildcharakter haben.
Begleitet wird das Programm auch im Talkprogramm auf der Messe.
Im Dialog mit dem Markt haben wir festgestellt, wie groß der Bedarf ist, über Nachlässe und über Künstlerinnen und Künstler zu sprechen, die ein Werk hinterlassen haben und zu schauen, welche Fragen entstehen und wie Best-Practice-Beispiele aussehen könnten.
re:frame Künstlerinnen und Künstler und deren Galerien 2025
Ella Bergmann-Michel (1896-1971) ist eine der bedeutendsten und originellsten Künstlerinnen der deutschen Avantgarde des 20. Jahrhunderts. Fasziniert von Musik und Kunst, entschied sie sich bereits 1915 für ein Kunststudium an der „Großherzoglich Sächsischen Hochschule für Bildende Künste“.
Mit ihrem Mann Robert Michel pflegte sie eine enge Freundschaft zu Kurt Schwitters und war auch für ein Semester am Bauhaus in Weimar eingeschrieben. Bereits in den 1920er Jahren nahm sie mit ihren Werken an zahlreichen Ausstellungen in Deutschland und den USA teil.
Wie die meisten bekannten deutschen Künstler dieser Zeit beschäftigte sich auch Ella Bergmann mit Grafik, Typografie, Fotografie und Film. Wie ihr Mann Robert Michel hat auch Ella Bergmann-Michel in kürzester Zeit ihren persönlichen Stil entwickelt und bewegt sich mit ihrer Kunst in den Bereichen Dada, Konstruktivismus und Purismus. Aufgrund der Geburt ihres Sohnes, der größeren finanziellen Sicherheit und sicher auch, weil ihr das Bauhaus zu formal war, verlässt sie nach kurzer Zeit Weimar und gründet mit ihrem Mann ein eigenes Atelier in der Nähe von Frankfurt im Taunus. Hier hat sie den Freiraum, ihre Ideen zu entwickeln und ihren eigenen Weg in der Kunst, der Fotografie und dem Filmemachen zu gehen.
Die SIGHT Galerie vertritt aktiv den Nachlass des bedeutenden Künstlers Johannes Geccelli, dessen Schaffen ein herausragendes Beispiel für die Farbfeldmalerei darstellt. Geccellis Arbeiten gehören zu den zentralen Positionen der deutschen Farbfeldmalerei und zeigen eine ausgeprägte Sensibilität für das Zusammenspiel von Fläche, Zeit und Farbe.
Geccelli, beeinflusst von der italienischen Avantgarde und Künstlern wie Alberto Giacometti, widmete sich der Auflösung der menschlichen Figur im Farbraum. Seine Werke verkörpern eine einzigartige Synthese aus Spiritualität und Farbe, bei der die menschliche Präsenz oft nur durch subtile Farbschatten oder Vertikallinien angedeutet wird.
Die enge Zusammenarbeit der Nachlassverwaltung mit der Kunsthistorikerin und Galeristin der SIGHT Galerie, Sabine Krempel, ist auf Langfristigkeit ausgelegt. Durch Ausstellungen und Publikationen trägt die Galerie dazu bei, die Öffentlichkeitswahrnehmung des Künstlers zu befördern und seinem Werk die ihm angemessene Bedeutung zu bewahren.
Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Nachlass Geccelli trägt die SIGHT Galerie maßgeblich dazu bei, das Werk dieses einflussreichen Nachkriegskünstlers auf dem Kunstmarkt und in der Öffentlichkeit zu etablieren und an Ausstellungserfolge anzuknüpfen . Werke von Johannes Geccelli waren sowohl deutschlandweit als auch international in zahlreichen Galerien und Museen vertreten, u. a. widmete ihm 2006 die Berlinische Galerie eine Einzelausstellung mit dem Titel „Farblicht und Schatten“. Etliche seiner Werke befinden sich in öffentlichen Sammlungen, wie der Bundessammlung zeitgenössischer Kunst, der Neuen Nationalgalerie sowie der Sammlung des Deutschen Bundestages.
PERTTI KEKARAINEN (1965 – 2021) setzte sich als Vertreter der „Helsinki School“ in seinen fotografischen Werken eindrucksvoll mit Raum- und Lichtebenen auseinander.
Fragen des Sehens, der Wahrnehmung und der Zeit standen im Fokus. Ausgangspunkte seiner Überlegungen waren immer auch malerische Aspekte der abstrakten oder konkreten Kunst.
Weitere Werkbeispiele finden Sie hier.